Nach coronabedingt fast anderthalbjähriger Entwicklungszeit hat die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle am 21. März im Rahmen einer Feierstunde drei weitere Touren zur App „Orte der Erinnerung“ vorgestellt.
Seit nun mehr 11 Jahren beschäftigt sich die Stolperstein AG in verschiedenen Projekten mit dem jüdischen Leben im Raum Nohfelden. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler wurde mehrfach ausgezeichnet – zuletzt 2021 mit dem Hildegard-Hamm-Brücher Preis für Demokratisches Handeln.
Dementsprechend groß war das Interesse der zahlreichen Besucher an der Veranstaltung. Neben dem Beauftragten für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus Herrn Prof. Dr. Roland Rixecker, dem Saar-Bildungsstaatssekretär Herrn Jan Benedyczuk, dem ersten Kreisbeigeordnete des Landkreises St. Wendel Herrn Friedbert Becker in Vertretung des Landrats, dem Bürgermeister der Gemeinde Nohfelden Herrn Andreas Veit und der Vorsitzenden der Synagogengemeinde Saarbrücken Frau Ricarda Kunger nahmen auch Vertreter der Landtagsfraktionen der CDU und SPD, Vertreter der Kirchen, des Landesinstituts für Pädagogik und Medien, der Sparkassenstiftung zur Förderung des Landkreises St. Wendel sowie weiterer Netzwerkpartner und Unterstützer der Schule an der Veranstaltung teil.
Die drei neuen Touren folgen den „Wegen der Erinnerung“ im Raum Nohfelden. Auf Initiative der Schülerinnen und Schüler erinnern seit 2019 acht Stelen in den Dörfern Bosen, Gonnesweiler und Sötern an das ehemalige jüdische Leben in der Gemeinde Nohfelden. Die Stelen wurden an den Stellen aufgestellt, an denen noch Spuren jüdischen Lebens zu finden sind: vor den ehemaligen Synagogen und Schulen in Bosen und Sötern, vor den jüdischen Friedhöfen in Gonnesweiler und Sötern sowie vor den ehemaligen Mikwen in Gonnesweiler und Sötern.
Diese „Wege der Erinnerung“ wurden von den Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender-Zentrum St. Wendel selbst erarbeitet, digital aufbereitet und in der App „Orte der Erinnerung“ veröffentlicht.
Die vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien finanzierte und von EUROKEY entwickelte App wurde von einer Arbeitsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft Erinnerungsarbeit erarbeitet und steht weiteren Schulen und Projekten offen.
Die App will vor allem junge Menschen dazu motivieren, sich mit wichtigen Kapiteln der Geschichte auseinanderzusetzen. Die App kann beispielsweise im Geschichtsunterricht oder an Wandertagen eingesetzt werden, um die jeweilige Thematik für junge Menschen ansprechend zu vermitteln. Speziell für jüngere Nutzer enthält die App zudem mehrere Schnitzeljagden.
Wir freuen uns, dass die „Wege der Erinnerung“ Teil der App geworden sind und gratulieren der Stolperstein AG zu ihrer großartigen Arbeit!
Die App „Orte der Erinnerung“ wurde mit dem ENTDECKERWELTEN-System von EUROKEY entwickelt und steht ab sofort allen Interessierten zum kostenlosen Download in den Stores zur Verfügung: